Al-Tanûhi erzählt in seinem Werk Al-Mustajad, dass ein Mann namens Said ibnul-‘As einen bedürftigen Nachbarn hatte. Aus Not bot dieser sein Haus für fünfzigtausend Dirham zum Verkauf an. Als der Käufer kam und zustimmte das Haus für den verlangten Preis zu kaufen, sagte der Mann zu ihm: “Und nun, für wie viel kaufst du meinen Nachbarn Said ibnul-‘As dazu?”
Der Käufer sagte zu ihm: “Seit wann kauft man einen Nachbarn zusammen mit einem Haus?”
Der Mann antwortete: „Wie kannst Du das Angebot meinen Nachbarn zu kaufen in Frage stellen? Ich verkaufe Dir einen Nachbarn der wenn du ihn um etwas bittest, es dir geben wird, wenn du ihn ignorierst und meidest, hält er trotzdem am nachbarschaftlichen Bund, wenn du weg bist, fragt er nach Dir, und wenn Du ihn beleidigst, wird er Dir auch darauf nur mit gutem Antworten.
Als Seid ibnul-‘As darüber informiert wurde, schickte er seinem Nachbarn hunderttausend Dirham und sagte zu ihm: “Behalte dein Haus und bleib in unserer Nachbarschaft.”
Nicht umsonst sind wir Gottes Zeugen auf Erden füreinander und gegeneinander. Ein Mann kann sich nicht selbst einschätzen und Lobreden über sich selbst schreiben, das ist die Aufgabe anderer Leute, nicht unsere. Du entscheidest nicht, ob Du ein guter Nachbar bist, denn die Meinung deines Nachbarn ist wichtiger als deine. Du entscheidest nicht, ob Du ein guter und gehorsamer Sohn oder eine tugendhafte und gehorsame Tochter bist, die Meinung deiner Eltern über dich ist wichtiger als deine Meinung. Du kannst uns erzählen dass Du ein guter Vater oder eine gute und fürsorgliche Mutter bist, aber deine Worte werden nicht berücksichtigt, wenn sie nicht auch von deinen Kindern bestätigt werden.
Ja, es ist wahr, dass wir einigen Menschen nicht gefallen werden, egal wie sehr wir uns bemühen. Einige Menschen lehnten sogar die Propheten Gottes ab, obwohl diese eine perfekte Moral hatten. Aber wir sprechen hier über die Regel und nicht die Ausnahme. Deshalb ist es wichtig, sich selbst mit den Augen anderer zu sehen.
Text: Abdusammed Nasuf Busatlic