Meine lieben Brüder
Die heutige Hutba, möchte ich mit folgendem Sprichwort beginnen: „Die erste Träne eines Kindes ist eine Bitte, ein Hilferuf, jede weitere die danach kommt aber ein Befehl“: Wie viele Kindertränen wurden schon vergossen, wie viele Eltern wurden in Trauer versetzt, dies alles wegen des zusammengebrochenen Wertesystems auf unserer Welt. Als Moses, Musa, a.s. die zehn Gebote vom Berg Sinai mitbrachte, stand darunter auch das Gebot, „Töte nicht“. Dieses Verbot ist allgemein. Es besagt nicht, dass man nur den Angehörigen seines Volkes nicht töten soll und das man gegenüber Anderen alles tun kann was man will. Hat Jesus, Isa a.s., uns nicht alle gelehrt, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst, und ein Nächster ist derjenige, der dir nahe ist, der neben dir lebt. Isa a.s., Friede sei mit ihm, hat dabei nicht gesagt dass wir auf den Namen, die Hautfarbe, die Herkunft, den Glauben derjenigen Person achten, sondern auf seine Menschlichkeit. Hat Muhammad, Friede und Segen seien auf ihm, nicht von Allah, einen Kur’an Vers offenbart bekommen, in dem es heisst: „Wer einen Menschen tötet, ohne dass er einen Mord begangen oder auf der Erde Unheil gestiftet hat, so ist es, als ob er die ganze Menschheit getötet hätte.“ Wir fragen uns, was für ein Unheil haben all die ermordeteten Kinder gestiftet?
Alle dieses Kinder werden von Gott gefragt werden, für welche Sünde sie getöten wurden. Und wehe dem, der sie getöten hat und dem dieses Verbrechen gleichgültig war. Und was ist mit uns, die wir stumm und hilflos dem Verbrechen und diesem Chaos zusehen? Sind wir nicht mal im stande unsere Stimme zu erheben, das unrecht als solches zu bezeichnen? Wir als die Ummah unseres Propheten, sind heute leider nicht mal in der Lage unsere Stimme zu erheben und den Ungerechten zu sagen: „Stoppt die Ungerechtigkeit“. Somit sollten wir uns auch nicht mit der grossen Anzahl der Muslime rühmen, denn in Wirklichkeit meine lieben Brüder existieren wir überhaupt nicht